Kurvenschmierwagen 354

Wagen 354 am 26. August 2007 auf dem Bahnhofsvorplatz am Schönberger Strand. Foto: © W. Greiffenberger

Technische Daten

Wagennummer	160 / 354
Typ	-
Hersteller	Waggonfabrik Falkenried, Hamburg
Baujahr/Fabriknummer	1908 / ?
Früherer Einsatzort	Kiel
Länge	9500 mm
Breite	? mm
Radstand	2500 mm
Spurweite	1100 mm
Masse	? kg
Motor	AEG
Leistung	? kW
Fahrschalter	AEG Schleifringfahrschalter
Bremse	el. Widerstand / Magnetschienenbremse / Klotz-Handbremse
Kupplung	Typ Albert
Beleuchtung	Glühlampen / Leuchtstoffröhren
Heizung	Frischstrom
Sondereinrichtung	automatische Kurvenschmiervorrichtung

Fahrzeuggeschichte

1908 entstand eine Serie von Zweiachsern für die Kieler Straßenbahn bei der Waggonfabrik Falkenried. Mit diesem Wagentyp gab es in Kiel erstmals Fahrzeuge mit Quersitzen in Abteilform (Sitzteilung 1 und 2), sowie verglasten Plattformen. Trotz der verglasten Plattformen waren die Einstiege weiterhin offen, Umsteckgitter sicherten die jeweils linke Seite.

Im Laufe der Zeit wurden die Wagen dieser Serie modernisiert und mit neuen vollständig geschlossenen Plattformen versehen. Ebenso erhielten die Wagen neuere Fahrgestelle. Einzelne Wagen der Serie wurden umfassender modernisiert und für sitzendes Fahrpersonal umgebaut, darunter auch der Wagen 160, der als Spenderfahrzeug für den Kurvenschmierwagen diente.

1957 wurde der Wagen aus dem Personenverkehr genommen und erhielt eine Einrichtung zum Kurvenschmieren nach dem System Allard. Dabei wurden die Sitze im Innenraum entfernt, eine Niederspannungs- und Druckluftanlage eingebaut. Die jeweils links vorne gelegenen Außentüren wurden entfernt. In dieser Form war der Wagen bis 1985 im Einsatz, zunächst grau, später orange lackiert.

Die Kurvenschmiereinrichtung ist zur Zeit noch defekt, ansonsten ist der Wagen fahrfähig. Ein Rückbau zum Personenwagen ist zur Zeit nicht geplant, da der Wagen in Zukunft auch zum Schienenschmieren genutzt werden soll. Im Laufe des Jahres 2006 wurde der Wagen neu lackiert. Kleinere Ergänzungen und Reparaturen lassen den Wagen äußerlich wieder gut aussehen. Technisch ist der Wagen so weit hergerichtet, dass er gelegentlich fahrend gezeigt werden kann.

Museale Bedeutung

Aus der frühen Zeit der Kieler Straßenbahn ist wenig vorhanden. Die umfangreichen Umbauten sind aber kaum reversibel und die dazu nötigen Unterlagen kaum mehr beschaffbar. Typisch für Arbeitswagen ist, dass dafür oft auf nicht mehr benötigte Personenwagen zurückgegriffen wurde. So ist es museal durchaus richtig, diesen Wagen in seinem letzten Betriebszustand zu erhalten und im Museum auch eines der für den Betrieb notwendigen Dienstfahrzeuge zu zeigen.

Weitere Bilder

In der Gablenzstraße beim Gleisdreieck zum Betriebshof hat Bruno Baresch dieses Bild des 354 vmtl. im Mai 1985 gefertigt. Foto: © B. Baresch - Sammlung VVM.

2 Tage vor dem Ende der Bahn ist Schmiermaxe 354 noch fleißig im Einsatz, hier in der Eggerstedtstraße. Foto: © W. Greiffenberger.

Noch ein weiteres Mal, nun etwa in der Mitte der Holtenauer Straße, kommt uns 354 an diesem Tag vor die Linse. Foto: © W. Greiffenberger.

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