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Gleichstromlok Nr. 4
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E-Lok 4 im September 2004 am Schönberger Strand. Foto: © W. Greiffenberger.
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Technische Daten
Fahrzeugnummer | 4 |
Hersteller/Typ | Siemems-Schuckert Werke, Berlin / ? |
Baujahr/Fabriknummer | 1943 / 4775 |
Länge über Puffer | 7450 mm |
Achsfolge | Bo |
Achsstand | 3000 mm |
Raddurchmesser | ? mm |
Masse | 30200 kg |
Leistung | 2 x 103 kW |
Motoren | SSW 1203b Tatzlager |
Fahrschalter | 19-stufiger Zentralfahrschalter (Handrad) |
Betriebsspannung | 600 V = |
Bremse | Druckluft / Handbremse |
Höchstgeschwindigkeit | 30 km/h |
Beleuchtung | elektrisch |
Rahmen | genieteter Blechrahmen |
Heizung | elektrisch Frischstrom |
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Fahrzeuggeschichte
Die einzige Elektrolokomotive unserer musealen Sammlung wurde 1943 an die "kriegswichtige" chemische Fabrik Wolff & Co in Bomlitz (bei Walsrode) geliefert für den Rangierbetrieb im Werk und Zugfahrten auf der 5 km langen Werkbahn zum Staatsbahnhof Cordingen. Die Lok ist eine modernere und verstärkte Version der Werklok Nr. 1 von 1915. Die Loks wurden auch vor den Werks-Personenzügen eingesetzt. Als die Bahn 1980 wegen verschlissener Fahrleitung auf Dieselbetrieb umgestellt wurde, erhielt die Lok 1 einen Ehrenplatz im Werk als Denkmal, die Lok 4 wurde an den VVM abgegeben. Noch 1976 war die Lok 4 einer aufwändigen Untersuchung unterzogen worden, wobei die Gleitachslager auf Rollenlager umgebaut wurden.
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Museale Bedeutung
Ähnliche Lokomotiven besaßen fast alle mit Gleichstrom betriebenen Werks- und Kleinbahnen und manche Straßenbahnbetriebe. In Norddeutschland gab es allerdings nur wenige elektrische Klein- und Werksbahnen oder Straßenbahnen mit Güterverkehr. Die Wolff'sche Werksbahn war die letzte ihrer Art. Die einfachen und zuverlässigen Maschinen wurden überwiegend im Rangier- und Güterzugdienst gebraucht. Die Hamburger Hochbahn AG besaß zwei vor ihrem Umbau ähnliche, aber vierachsige Elloks, die einst für die elektrifizierte Güterbahn Ohlsdorf - Ochsenzoll beschafft worden waren und die Lübecker Straßenbahn besaß fünf etwas kleinere "Zugmaschinen" für den Sand- und Kiestransport auf Straßenbahnstrecken. Von der Kleinbahn Altrahlstedt-Volksdorf-Wohldorf sind Berichte und Fotografien von Ausflügler-Zügen mit bis zu 7 doppelstöckigen Beiwagen bekannt, meist fuhren die dort "Anton" genannten Maschinen allerdings Güterzüge. Die beiden Wolff-Loks sind die letzten Zeugen dieser Betriebsform. Einsätze solcher Loks im norddeutschen Reisezugverkehr sind nur von der Wolff-Bahn und der Altrahlstedter Kleinbahn bekannt.
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Weitere Bilder
E-Lok 4 am 18. Mai 2005 am Schönberger Strand. Leider gibt es immer wieder mal mutwillige Zerstörungen, wie die eingeschlagenen teuren Verbundglasscheiben - kaum eine Motivation für junge Mitarbeiter, die angefangenen Farbarbeiten erfolgreich fortzuführen. Foto: © W. Greiffenberger.
Am 28. April 1989 hatte sich seit Übernahme der Lok noch nichts getan, aber auch die Fenstereinwerfer waren noch nicht aktiv geworden. Foto: © W. Greiffenberger.
Vermutlich Anfang 1980, als der VVM eine Exkursion zur Wolff-Bahn unternahm, entstand dieses Bild von Lok 4 vor dem heimatlichen Lokschuppen in Bomlitz. Schade, dass der unbekannte Fotograf nicht darauf achtete, auch den Stromabnemer komplett ins Bild zu bekommen. Foto: © Sammlung VVM.
Am gleichen Tag ein paar Meter weiter entstand wohl auch diese Seitenaufnahme, die wir Ihnen trotz abgeschnittenem Pufferteller und Stromabnehmer nicht vorenthalten wollen. Foto: © Sammlung VVM.
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