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Dampflok 1'C1'h2t Eutin - Lübeck 14
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Lange ist es her: Im April 1970 zog die bei der TWE als 223 bezeichnete Lok einen Sonderzug zum Dampf-Abschied bei der Teutoburger Wald Eisenbahn. Foto: © W. Greiffenberger.
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Technische Daten
Fahrzeugnummer | 14 / 75 634 / 223 |
Hersteller/Typ | Henschel & Sohn, Kassel |
Baujahr/Fabriknummer | 1928 / 21341 |
Länge über Puffer | 12750 mm |
Achsfolge | 1'C1' |
Achsstand | 2600 / 1900 / 1900m / 2600 mm |
Raddurchmesser | 1000 / 1500 mm |
Masse | 76850 kg |
Leistung | 858 PS |
Kessel | Henschel, 14 bar (13 atü) |
Bremse | K-GP m Z, P 43 / G 30 t , Wurfhebel-Hbr |
Höchstgeschwindigkeit | 90 km/h |
Beleuchtung | elektrisch |
Rahmen | Blechrahmen |
Steuerung | Heusinger, Hängeeisen, Kolbenschieber |
Vorräte | Wasser 9,3 m3, Kohle 3,5 t |
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Fahrzeuggeschichte
Diese dreifach gekuppelte Heißdampf-Personenzug-Tenderlok entstammt einer Serie von 4 Maschinen und wurde zur Erhöhung der Reisezug-Geschwindigkeiten beschafft.
Geliefert als Personenzuglok Nr. 14 an die Eutin-Lübecker Eisenbahn (ELE), Inbetriebnahme Mai 1929. Nach Verstaatlichung der ELE 1941 war die Lok von 1941 bis 1946 als Nr. 75 634 bei der Deutschen Reichsbahn (DR) eingereiht. Sie kam dann als Splittergattung zur Teutoburger Wald Eisenbahn (TWE) als Nr. 223, wo sie bis 1970 im Einsatz stand, wobei Speisepumpe und Vorwärmer durch eine zweite Strahlpumpe ersetzt wurden. Von 1970 bis 1973 war sie bei der Farge-Vegesacker Eisenbahn (FVE), nach Einsätzen vor schweren Kraftwerks-Kohlezügen wurde sie dort im Dezember 1971 abgestellt.
Nach dem Ankauf durch den VVM ist sie als Ausstellungsobjekt seit Januar 1974 in Aumühle zu besichtigen. Eine betriebsfähige Aufarbeitung ist zur Zeit nicht geplant.
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Museale Bedeutung
Während fast alle großen Privatbahnen bereits zu Ende des 19. Jh. verstaatlicht waren, traf dies die Eutin - Lübecker und Lübeck - Büchener Eisenbahn erst im Rahmen der Vorbereitungen des 2. Weltkrieges. Besonders für auf die Staatsbahn übergehende Fernzüge benötigten die beiden Bahnen schnelle und kräftige Lokomotiven, die relativ kurze ELE kam dabei mit Tenderlokomtiven aus. Selbst zur Reichsbahnzeit setzten beide Bahnen noch auf bewährte Komponenten der vormaligen preußischen Staatsbahn, wobei Bauarten entstanden, die teils den preußischen Mustern weitgehend entsprachen, aber auch, wie bei Lok 14 und ihren 3 Schwestern, quasi zu einer preußischen Variante der DRG-Baureihe 64 führten. Unsere Lok ist das letzte Originalstück dieser spezifisch holsteinischen Spezialität der Bahngeschichte.
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Weitere Bilder
Anlässlich des Umlaufens in Gütersloh Nord beim Dampf-Abschiedszug im April 1970 gelang auch ein Blick auf die andere Lokseite. Foto: © W. Greiffenberger.
Nach dem Dampf-Ende auf der TWE kam die 223 noch zur Farge-Vegesacker Eisenbahn, wo Sie bis zum Fristablauf 1971 schwere Kohlezüge für das Kraftwerk Farge schleppen musste. Damit war auch dort der Dampfbetrieb zu Ende. Im Februar 1973 fanden Verhandlungen zum Ankauf der Lok statt, aus Anlass einer Besichtigung hatte man sie aus dem Lokschuppen ins Freie rangiert. Foto: © W. Greiffenberger.
Nach dem Ankauf gelangte die 223 im Dezember 1973 im Schlepp einer V60 auf das Aumühler Museumsgelände. Lok 2 hatte die Ehre, sie in den Lokschuppen zu rangieren, den sie seitdem nur sehr selten verlassen hat. Da es im Schuppen ziemlich eng ist, gibt es auch seitdem kaum gute Bilder von der Lok. Foto: © W. Greiffenberger.
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