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Strüver Schienenkuli V 6
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Schienenkuli am 1.9.2012 in Aumühle. Er war das erste motorisierte Feldbahnfahrzeug im Museum. Foto: © W. Greiffenberger.
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Technische Daten
Fahrzeugnummer | V 6 |
Hersteller/Typ | Ad. Strüver KG, Hamburg Gr. Borstel / Schienenkuli |
Baujahr/Fabriknummer | 1963 / 60547 |
Länge über Puffer | 1600 mm |
Achsfolge | B dm |
Achsstand | 510 mm |
Raddurchmesser | 340 mm |
Masse | 730 kg |
Leistung | 6 PS |
Motor | Deutz MAH 711, 1 Zyl. Verdampferkühlung |
Getriebe | Wendegetriebe mit Lamellenkupplung |
Bremse | Ratschenhebel |
Rahmen | geschweißter verstärkter Lorenrahmen |
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Fahrzeuggeschichte
Geliefert wurde das Fahrzeug an ein Betonwerk im Weserbergland. Über die Händler G. Seifert, Bremen und Eilers, Hamburg gelangte die Kleinlok am 15.5.1986 zum Eisenbahnmuseum Aumühle. Zunächst dort aufgearbeitet und in Betrieb genommen, wurde der bei Übernahme vorhandene luftgekühlte Deutz-Dieselmotor bald wieder durch einen Originalmotor mit Verdampferkühlung ersetzt. Trotz Abstellzeiten wegen eingetretener Schäden ist die Lok meist einsatzfähig im Museum vorhanden. Zum Motor MAH 711 sind folgende Daten bekannt: Liegender Einzylinder Viertakt-Dieselmotor, Bauzeit 1935-1970, 73207 Stück, 175 kg, Hub/Bohrung : 110/80 mm. Mit dem Ende 2016 in einer Fachwerkstatt aufgearbeiteten Motor ist der Schienenkuli wieder betriebssicher einsatzbereit.
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Museale Bedeutung
die 1893 gegründete Firma Strüver fertigte (gemeinsam mit Hatlapa, Uetersen) zwischen 1937 und 1967 beachtliche 524 Kleinstlokomotiven. Die in Uetersen begonnene Produktion wurde ab 1946 nach Gr. Borstel verlagert. Vergleichbare Fahrzeuge auf Lorengestellen bauten lediglich Hatlapa, Uetersener Maschinenfabrik (15 Stück als Eigenentwicklung) und Kröhnke Maschinenfabrik, Buxtehude (266 Stück). Diese einzigartigen Kleinstlokomotiven waren im Grunde nur verstärkte Lorenrahmen mit Motor und Getriebe. Die Konstruktion war sehr einfach, praktisch, klein, zugkräftig und kostengünstig. Interessant und heute kaum mehr denkbar sind auch die Produktbezeichnungen: Schienenkuli (Strüver) und Lorenknecht (Kröhnke) - die auf mehr oder minder rechtlose, sklavenähnliche Beschäftigungsverhältnisse hinweisen und offenbar noch zum Zeitgeist der 1950er Jahre passten.
Für einfachste Betriebs-Verhältnisse konzipiert, erleichterten Schienenkulis z. B. den Betrieb auf zuvor im Handverschub betriebenen Bahnen und ermöglichten auch einen Lokomotiv-Betrieb auf leichten, "fliegenden" Gleisen, für die größere Lokomotiven zu schwer waren.
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Bemerkungen zum Fahrzeughersteller
Da das Unternehmen, geschrumpft unter Beherrschung durch die DEUTZ AG, zuletzt weitgehend im militärischen Bereich tätig war, sind aktuelle konkrete Angaben eher spekulativ. Neben um 1990 abgesplittetem Tankwagenbau für Flugzeuge sollen Notstromaggregate auf Basis von DEUTZ-Motoren produziert worden sein, zuletzt wurde aber offenbar nur noch Handel mit und Service für solche Geräte angeboten. Da die in manchen Branchenverzeichnissen angegebene Internetseite nicht mehr existiert, kann man annehmen, dass das Unternehmen etwa 2011 seine Tätigkeit eingestellt hat. Auf dem weitläufigen Werksgelände sind schon lange zahlreiche Firmen eingezogen, der Name Strüver ist auch noch zwischen vielen anderen auf einem Firmenschild am Werkstor zu finden, auch der Schriftzug an der Werksmauer existiert Ende 2012 noch. Das schlecht einsehbare Verwaltungsgebäude ist zumindest im Eingangsbereich noch eingerichtet, ob dort noch irgendwann gearbeitet wird, ist nicht erkennbar.
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Weitere Bilder
Die andere Lokseite, ebenfalls am 1.9.2012 in Aumühle. Foto: © W. Greiffenberger.
Auch am 15.9.2012 war die kleine Lok im Einsatz. Foto: © W. Greiffenberger.
Und noch ein Bild vom 15.9.2012. Foto: © W. Greiffenberger.
Am 20. Mai 2012 läuft der Motor, wie das ringförmig verwischte Aussehen der Schwungscheibe auf dem Bild verrät. Foto: © W. Greiffenberger.
Nach einer Motor-Reparatur ist der Kuli am 18. August 2013 nun in schwarz zu sehen. Foto: © W. Greiffenberger.
Und so sieht er am selben Tag von hinten aus. Foto: © W. Greiffenberger.
Am 27.9.2012 ist der Strüver-Schriftzug an der Werksmauer des Herstellers in Gr. Borstel noch vorhanden, dahinter das nicht mehr genutzte Pförtnergebäude. Foto: © W. Greiffenberger.
Das Firmenschild neben der Werkseinfahrt ist Ende September 2012 noch vorhanden, es muss leicht schräg fotografiert werden, damit sich nur die Werkseinfahrt, nicht jedoch Kamera und Fotograf spiegeln. Informationen zum aktuellen Status der Firma konnten nicht ermittelt werden. Foto: © W. Greiffenberger.
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