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Dampflok Cn2t Prenzlauer Kreisbahn 3
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Am 18.9.2004 steht Lok P.K.3 bei Rangierarbeiten in Aumühle auf Gleis 15 vor dem Lokschuppen. Nach preußischer Zeichnung gefertigt, war sie nur für wenige Wochen Staatsbahneigentum und ist noch weitgehend im Originalzustand erhalten. Nicht 100 Jahre, wie das Schild angibt, sondern bereits 102 Jahre ist die Lok zum Aufnahmezeitpunkt alt. Foto: © W. Greiffenberger.
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Technische Daten
Fahrzeugnummer | P.K. 3 / MHW 5 |
Hersteller/Typ | Stahlbahnwerke Freudenstein & Co AG, Berlin |
Baujahr/Fabriknummer | 1902 / 89 |
Länge über Puffer | 8591 mm |
Achsfolge | C |
Achsstand | 1700/1300 mm |
Raddurchmesser | 1100 mm |
Masse | 27300 kg |
Leistung | 290 PS |
Kessel | Freudenstein, 13 bar (12 atü) |
Bremse | Wurfhebel-Handbremse |
Höchstgeschwindigkeit | 40 km/h |
Beleuchtung | Petroleum |
Rahmen | Blechrahmen als Wasserkasten |
Steuerung | Allan-Trick, Flachschieber |
Vorräte | Wasser 5 m3, Kohle 2 t |
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Fahrzeuggeschichte
Die Prenzlauer Kreisbahn stellte bei Betriebsaufnahme 1902 4 T3-Lokomotiven der Firma Freudenstein mit den Nummern 1 - 4 in Dienst. Im Mai 1935 wurden Nr. 3 und 4 an die Metallhüttenwerke Lübeck verkauft, die die Lokomotiven als Nr. 5 und 7 bis 1966/1965 einsetzten. Für die Jubiläumsfeier "125 Jahre Eisenbahn in Hamburg" erwarb das Werbeamt der Hamburger Bundesbahndirektion 1967 die Nr. 5, letztmalig war sie im Einsatz und beförderte einen Sonderzug zwischen Hamburg und Bergedorf. Doch auf Anordnung der DB-Hauptverwaltung musste sie schnellstmöglich ohne Verlust wieder verkauft werden. Der Verein Freunde der Eisenbahn e.V. griff 1968 zu, um sie in einem noch zu gründenden Verkehrsmuseum in Hamburg auszustellen. Zunächst in einer Werkhalle der Hafenbahn, ab 1975 dann im Rothenburgsorter Rundlokschuppen wurde sie aufgearbeitet und auch auf der "IVA '79" ausgestellt. Im August 1981 musste sie in den Wilhelmsburger Rundlokschuppen umziehen, wo der verheerende Brand am 15.10.1994 die Hoffnung auf ein Hamburgisches Eisenbahnmuseum zerstörte, die Lok blieb von den Flammen verschont. Nach 7 Jahren im Freien wurde sie am 17.9.2001 als Leihgabe ins Eisenbahnmuseum Lokschuppen Aumühle überführt. Leider hatten Sammler zuvor bereits Dampfpfeife und Läutewerk gestohlen, andere, kaum wiederbeschaffbare Teile mussten demontiert und unter Verschluss zwischengelagert werden. Im Aumühler Lokschuppen konnte die Lok dann wieder komplettiert werden, die Spuren der 7 Jahre im Freien sind aber noch sichtbar.
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Museale Bedeutung
Insgesamt 1263 Lokomotiven des Typs T3 wurden zwischen 1882 und 1910 von der preußischen Staatsbahn beschafft, hunderte weitere von vielen Privatbahnen, bis 1924 wurden rund 1600 Exemplare von zahlreichen Lokfabriken gebaut. In der sehr langen Beschaffungszeit gab es nur geringe Veränderungen der Konstruktion. Über viele Jahrzehnte war die T3 auf fast allen Klein- und Nebenbahnen ebenso unentbehrlich wie im Rangierdienst. Die Altonaer Direktion hatte 1906 über 100 T3 im Bestand, 1924 waren es noch 64 Stück, die letzten schieden erst nach 1960 aus. Verstärkte Weiterentwicklungen - wie auch unsere "Ronnenberg 3" - wurden an zahlreiche Klein- und Werksbahnen geliefert. An der P.K.3 wurde in der Betriebszeit kaum etwas verändert, so hat sie nie eine Druckluftbremse oder elektrisches Licht besessen und zeigt sich noch heute weitgehend in der Originalausführung. Ob sie zur Kleinbahnzeit eine Bedieneinrichtung für die früher weit verbreitete Seilzugbremse hatte, ist nicht bekannt. Abweichend von den Zeichnungen ist die letzte Kuppelachse beidseitig gebremst.
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Stahlbahnwerke Freudenstein & Co. AG, Berlin
Die Unterlagen über diesen Hersteller sind unvollständig. Zwischen 1898 und 1906 wurden vermutlich etwa 240 Lokomotiven gebaut, die weitaus meisten schmalspurig. Die normalspurigen T3 waren offenbar die größten dort gefertigten Lokomotiven. Nach den 4 Maschinen für die Prenzlauer Kreisbahn sind weitere 13 Stück für verschiedene KPEV-Direktionen dokumentiert. Die 1891 gegrüdete Firma ging 1906 in der Orenstein & Koppel auf, woraufhin die kleine Fabrik in Berlin-Tempelhof geschlossen wurde.
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Skizze der Lok P.K. 3
Weitere Bilder
Am 12.3.2004 präsentiert sich Lok P.K.3 vor dem Aumühler Lokschuppen. So ist sie auch weiterhin im Museum Aumühle anzutreffen. Foto: © W. Greiffenberger.
So sieht es im Führerhaus der T3 aus. Foto: © H. Elsner.
Im April 1967 hat die von der DB angekaufte und mit der Phantasienummer 1710 versehene T3 wenige Tage zuvor mit einem "Direktions-Sonderzug" 125 Jahre Eisenbahn in Hamburg gefeiert und ihre letzte Fahrt mit eigener Kraft absolviert. Nun steht sie auf der aus diesem Anlass in Bergedorf Süd stattfindenden Fahrzeugschau. Noch befindet sie sich weitgehend im Zustand ihrer Werklokeinsätze in Lübeck, mit Blech-Ersatzschornstein und "Elefantenfüßen" (Hülsenpuffern). Foto: © W. Greiffenberger.
Am 20. Mai 1978 fand im ehemaligen Bahnbetriebswerk Hamburg-Rothenburgsort ein "Tag der offenen Tür" statt. Nun wieder mit Gussschornstein, Läutewerk und Stangenpuffern steht die P.K. 3 vor 3 BGE-Museumswagen der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn. Der Rauch aus dem Schornstein ist allerdings eine "Atrappe" - ein Eimer mit brennenden Öllappen in der Rauchkammer. Etwa dort, wo der Zug steht, befindet sich heute der Bahndamm der ICE-Strecke Hamburg - Berlin. Foto: © W. Greiffenberger.
Am 19. April 1980 gab es in Rothenburgsort wieder einen "Tag der offenen Tür", der ein schön ausgeleuchtetes Bild der linken Lokseite ermöglichte. Foto: © W. Greiffenberger.
Auch die Wagen hinter der Lok können sich sehen lassen. Leider kann das Bild heute nicht mehr nachgestellt werden, denn der braune sächsische Abteilwagen von 1865 (!) wurde später zu Feuerholz verarbeitet. Foto: © W. Greiffenberger.
Auch im Wilhelmsburger Museum konnte sich die T3 am 23.9.1983 mit passenden Wagen zeigen. Nach dem verheerenden Brand des Lokschuppens im Oktober 1994 kam der zugesagte Wiederaufbau dann doch nicht zu Stande und mit der Auflösung des Museums gelangte die Lok schließlich nach Aumühle. Foto: © W. Greiffenberger.
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