|
Diesel-Kleinlok "Glückauf"
|
Kleinlok "Glückauf" am 13. April 2003 konserviert und zugriffsgeschützt in Aumühle. Foto: © W. Greiffenberger.
|
Technische Daten
Fahrzeugnummer | - / V 12 |
Hersteller/Typ | Ruhrtaler Maschinenfabrik (Hagen) / ? |
Baujahr/Fabriknummer | 1922 / 534 |
Länge über Puffer | 6150 mm |
Achsfolge | B |
Achsstand | 1455 mm |
Raddurchmesser | ? |
Masse | 11000 kg |
Leistung | 55 PS bei 1650 U/min |
Motor | Deutz A4L514 Nr. 3422 191/94 Bj. 1963 |
Getriebe | Mech. 2 Gang Zahnrad-Großgetriebe |
Bremse | Wurfhebelbremse |
Höchstgeschwindigkeit | 8 / 15 km/h |
Beleuchtung | ohne / elektrisch |
Rahmen | genieteter Blechrahmen |
Heizung | ohne |
|
Fahrzeuggeschichte
Vermutlich mit einem Benzolmotor wurde diese Lokomotive 1922 für den Güterwagenverschub beim Kohlenhandel Glückauf in der Kohlentwiete in Hamburg-Bahrenfeld in Dienst gestellt. Später mit einem Dieselmotor versehen, erfüllte die Lok diese Aufgabe bis 1975, dann wurde sie dem VVM gespendet. Als einzige Lok des Betriebes trug sie dort offenbar niemals eine Betriebsnummer, ebenso fehlte vermutlich jegliche Lichtanlage, da man nur bei Tageslicht rangierte. In Aumühle erhielt sie die Bezeichnung V 12 und elektrische Beleuchtung und diente viele Jahre als Rangierlok des Museums, bis ein schwerer Kupplungsschaden die konservierte Abstellung erzwang, wobei auch Beleuchtung und Betriebsnummer wieder entfernt wurden. Wann genau der Dieselmotor eingebaut wurde, ist nicht belegt. Von der original Motorausrüstung ist nur die Angabe 40/43 PS bekannt. Ursprünglich war der Motor-Vorbau offenbar niedriger und nach vorne abgerundet und hatte in Längsmitte eine abgerundete Haube, die Spuren der Erhöhung zur Kastenform sind noch gut erkennbar. Das schwere Getriebe mit großen, frei liegenden Zahnrädern ist noch original erhalten, mit einem Hebel ist es zwischen Schnell- und Langsamgang umschaltbar, was nur bei Stillstand möglich ist. Für jede Fahrtrichtung ist eine Schlingbandkupplung vorhanden, die beide mit nur einer Gewindespindel zu betätigen sind. Ruhrtaler baute 1913-1927 7 Loks dieser Bauart sowie
12 ähnliche mit nur 24/26 PS.
|
Museale Bedeutung
Bis auf den Dieselmotor und die Erhöhung des Motorvorbaus ist die Lok weitgehend im Zustand der frühen 1920er Jahre erhalten geblieben und repräsentiert den damals noch in den Anfängen befindlichen Entwicklungsstand früher Motorlokomotiven. Trotz der geringen Bedeutung der Kleinlokomotiven für den museal darzustellenden Personenverkehr kann der Lok eine gewisse historische Relevanz nicht abgesprochen werden, sind doch derart alte Bauteile heute nur noch selten im Original vorhanden.
|
Weitere Bilder
Kleinloks "Glückauf" und "Itzehoe Nr. 1" 2001 in Aumühle. Foto: © H. Elsner.
Auch 10 Jahre später hat die Lok sich nicht viel verändert. Aber Gleis 15 ist nun weitgehend überdacht und das Gelände mit Betonpflaster belegt. Foto: © W. Greiffenberger.
Am 5. Mai 1985 zeigte sich die Lok noch in wenig historischem Zustand. Manche Museumsbahner der ersten Stunde verstanden ihre Aufgabe nicht so recht und meinten, es gelte, die kommerziellen Verkehrsbetriebe noch im Aufstellen neuer Fahrzeug-Nummernpläne, Logos usw. übertreffen zu müssen, zudem wäre jedes Fahrzeug möglichst einem DB-Zustand anzunähern. So trägt die Lok hier die Phantasie-Nummer V12 auf einem Blechschild mit Alu-Lettern und hat Anschlussdosen und Halterungen für elektrische DB-Laternen erhalten, was inzwischen aber wieder beseitigt wurde. Foto: © W. Greiffenberger.
|
|