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Durchgangwagen 3. Klasse AKN Ci 16
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Zur Abwechslung mal eine der seltenen Innenaufnahmen als "Aufmacher" für den AK 16, entstanden am 25.2.2004 am Schönberger Strand. Foto: © W. Greiffenberger.
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Technische Daten
Wagennummer | 16 / 42 / 9 |
Typ | Ci |
Hersteller | AG für Fabrikation von Eisenbahnmaterial, Görlitz |
Baujahr/Fabriknummer | 1898 / ? |
Frühere Bahngesellschaft | AKN / Hamburger Hafenbahn |
Länge über Puffer | 9300 mm |
Drehzapfen-/ Achsstand | 4000 mm |
Raddurchmesser | 1000 mm |
Masse | 9920 kg |
Bremse | Spindel-Hbr. urspr. Seilzug |
Höchstgeschwindigkeit | 50 km/h |
Beleuchtung | 24V Fremdeinspeisung, urspr. Öllampen |
Rahmen | genietete Stahlprofile, Langträger NP 235, nicht tragender Wagenkasten |
Heizung | ohne, urspr. Unterflur-Ofen |
Plätze 1/2/3/4.Kl./Steh | -/-/40/-/? |
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Fahrzeuggeschichte
Dieser zweiachsige Kleinbahn-Plattformwagen besitzt ein genietetes Untergestell und einen hölzernen Wagenkasten mit Laternendach. Bei einer Kastenlänge von 6500 mm sind 4 Abteile mit halbhohen Trennwänden und zwei zu drei Bestuhlung vorhanden, einen Abort hat der Wagen nicht. Die ursprüngliche Heberleinbremse, äußere Holzbeplankung, Öllampenbeleuchtung und die Ofenheizung entfielen später. Der Wagen entspricht weitgehend den damaligen Normalien der Staatsbahn für Nebenbahnwagen von 1886.
Vermutlich in den 1930er Jahren wurde er an die Hamburger Hafenbahn verkauft und als Werkstattwagen Nr. 42 eingesetzt. 1973 wurde er Museumsfahrzeug der Freunde der Eisenbahn, ab 1975 Aufarbeitung in Rothenburgsort und seit 1981 dann im Museum Bw Wilhelmsburg. Den dortigen Großbrand im Oktober 1994 überstand er weitgehend schadlos auf einem der weniger vom Brand heimgesuchten kurzen Schuppengleise. Nachdem der zugesagte Wiederaufbau des Museums dann doch nicht zu Stande kam, kam der Wagen als Leihgabe im Sommer 2001 zum Schönberger Strand. Hier konnte eine Hauptuntersuchung durchgeführt werden, seit Saisonbeginn 2004 wird der Wagen regelmäßig in den Museumszügen zwischen Schönberger Strand und Schönberg oder Kiel eingesetzt.
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Museale Bedeutung
Als Originalfahrzeug noch aus der Dampftram-Zeit der AKN, ist er ein wertvolles Relikt dieser Epoche, auch wenn manche Details, wie Seilzugbremse, Holzbeplankung und Ofenheizung nicht mehr vorhanden sind. Zudem waren weitgehend baugleiche Wagen auch seit den 1890er Jahren auf vielen Kleinbahnen und den staatlichen Nebenbahnen unterwegs. Nie abschließend geklärt werden konnte bislang die ursprüngliche Identität des Wagens. Auch wenn auf der untersten Farbschicht des Langträgers ziemlich eindeutig eine 9 erkennbar zu sein schien, gibt es ein Fabrikfoto mit Nr. 9, der jedoch ein BCi ist. Ein Ci-Fabrikfoto gibt es mit der Wagennummer 16. Beide Bauarten hatten gleiche Kasten- und Rahmenlängen, mit Abteilbreiten von 1445 und 1700 im BCi und 1575 mm im Ci. Beide Bilder passen nicht zu überlieferten Wagenlisten, die unter diesen Nummern andere Fahrzeuge angeben, auch eine Zeichnung nennt für die BCi die Nummern 1-3. Bei gleicher Kastenlänge erscheint es aber möglich, dass der Kasten des ursprüglichen Nr. 9 irgendwann durch einen der 3 reinen C-Kästen der gleichen Bauserie ersetzt wurde. Einzig durch das Fabrikfoto belegt ist, dass es einen Ci mit der Wagennummer 16 gegeben hat, weshalb unser Wagen nun diese Nummer trägt.
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Weitere Bilder
Erste Aufarbeitungserfolge in Rothenburgsort am 19.4.1980... Foto: © W. Greiffenberger.
...und am 9.8.1981. Foto: © W. Greiffenberger.
Am 23.9.1983, nun in Wilhelmsburg, ist auch das Oberlicht wiederhergestellt. Foto: © W. Greiffenberger.
20 Jahre später, am 4.9.2004, nun im Einsatz am Schönberger Strand. Die Verbandsbauart-Achslager, die den Wagen zum Starrachswagen machten, sind nun wieder durch A02-Lager wie ursprünglich ersetzt und lassen genug Spiel für die Wirkung als Vereinslenkachsen. Foto: © W. Greiffenberger.
Ein Jahr weiter, am 17.9.2005 nochmals 2 Ansichten des Wagens am Strandbahnhof. Foto: © W. Greiffenberger.
17.9.2005. Foto: © W. Greiffenberger.
Am 23.6.2012 noch eine totale Seitenansicht. Foto: © W. Greiffenberger.
Am 29.3.2014 steht Ci 16 in der Fahrzeughalle am Strandbahnhof. Das Ergebnis der Dacharbeiten einer Fremdfirma hinterlässt einen für Eisenbahnwagen eher untypischen Eindruck und auch nach einem Jahrzehnt erbarmte sich noch kein Museumsbahner des schrecklich giftigen falschen Grüns der Plattformbleche. Foto: © W. Greiffenberger.
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