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Salon-Ci Kiel - Schönberg 13
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Salon Ci 13 nach Beendigung der Aufarbeitung am 12.6.1984 in Aumühle. Foto: © W. Greiffenberger.
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Technische Daten
Wagennummer | 1, 13 |
Typ | SalonCi |
Hersteller | AG für Fabrikation von Eisenbahnmaterial, Görlitz |
Baujahr/Fabriknummer | 1912 / ? |
Frühere Bahngesellschaft | K.Sch.E. |
Länge über Puffer | 12100 mm |
Drehzapfen-/ Achsstand | 6500 mm |
Raddurchmesser | 1000 mm |
Masse | 14820 kg |
Bremse | Kpbr 8", früher Saugluft Hardy, Spindel-Hbr. |
Höchstgeschwindigkeit | 80 km/h |
Beleuchtung | Glühlampen, Generator, Batterie 24V (ex 48V) |
Rahmen | genietete Stahlprofile, Langträger NP 235, nicht tragender hölzerner Wagenkasten |
Heizung | Webasto, urspr. Dampf |
Plätze 1/2/3/4.Kl./Steh | 17/-/18/-/? |
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Fahrzeuggeschichte
Zusammen mit 2 Wagen 2./3. Klasse und weiteren Wagen, die nur die dritte Klasse besaßen, wurde die Nr. 13 mit einem Salonabteil für die
Kiel-Schönberger Eisenbahn geliefert, vermutlich für die hohen Militärs der Batterie Tirpitz bei Schönberg.
Die "unglückliche" Nummer wurde bald in "1" geändert. Freigelegte Anschriften belegen eine Hardy Saugluftbremse bis ca. 1930,
Untersuchungen am 3.5.20, 3.5.26, 15.2.36, 20.12.48, 7.7.54 und 11.7.61, Neuanstrich 15.6.27 und 20.7.49, sowie Dachanstrich 20.4.26 "Parbo-Lastic".
Nach der Abstellung am 11.7.1966 wurde der Wagen 1967 durch den VVM angekauft, und zunächst bis 1970 in Bergedorf-Süd für ein Hamburger Nahverkehrsmuseum
stationiert. Nach Vandalismusschäden begann 1971 in einem gesicherten Bergedorfer Werksgelände die Aufarbeitung.
Salonabteile bei Kleinbahnen waren eher ungewöhnlich, belegen hier aber die Bedeutung des Militärverkehrs zu den beim VVM-Haltepunkt
Stakendorf früher vorhandenen Militäranlagen mit Anschlußgleisen. Der Wagen dürfte zunächst weniger
für normale Reisende verwendet worden sein, nach 1945 wurde auch das -vereinfachte- Salonabteil im Berufsverkehr, aber auch für Gerichtstermine genutzt.
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Museale Bedeutung
Wagen 13 ist ein zweiachsiger Plattformwagen mit hölzernem Wagenkasten und Tonnendach, mittigem Abort, zwei Abteilen dritter Klasse
und Salonraum (eine Wagenhälfte). Er besitzt ein stählernes genietetes Untergestell ähnlich der bei den preußischen
Staatsbahnen verwendeten Bauart. Von besonderer Bedeutung ist, dass es ein Originalfahrzeug der Schönberger Bahn ist.
Die Aufarbeitung und Annäherung an den Ablieferungszustand sowie die Beseitigung von Vandalismusschäden aus Bergedorfer Zeiten
konnte 1984 in Aumühle abgeschlossen werden, seitdem war der Wagen im Betriebspark am Schönberger Strand auf Plan- und Sonderfahrten im Einsatz.
Derzeit ist der Wagen mit Fristablauf und einem Auflaufschaden abgestellt, steht aber für Film- und Fotoaufnahmen jederzeit zur Verfügung.
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Weitere Bilder
Das Salonabteil am Tag des Aufarbeitungsendes. Foto: © W. Greiffenberger.
Blick in die frisch restaurierte 3. Klasse. Foto: © W. Greiffenberger.
Abort mit original-Emaillekacheln ebenfalls am 12.6.1984. Foto: © W. Greiffenberger.
Otto Neumann fotografierte den damals als K Sch 1 bezeichneten Wagen am 27.11.1967 auf der Überführungsfahrt zum VVM. Foto: © O. Neumann.
Im Oktober 1971 waren erste Instandsetzungen in einem eingezäunten Werksgelände am Bergedorfer Güterbahnhof erfolgt. Foto: © W. Greiffenberger.
Im eisigen November 1973 war der äußerlich überarbeitete Wagen zu Filmaufnahmen im Hollenbek. Foto: © W. Greiffenberger.
Nochmals Hollenbek im November 1973. Foto: © W. Greiffenberger.
Für eine Inbetriebnahme auf der Museumsbahn waren die Radsätze zu abgenutzt. Ersatz stand in Form von 2 altbrauchbaren Tenderachsen unbekannter Herkunft zur Verfügung. Dazu gab es jedoch nur 4 leere Lagerkästen, denen teils auch der Deckel fehlte. Alle "Innereien" wurden neu hergestellt. Foto: © W. Greiffenberger.
Wagen 13 am 14.9.1986 im Einsatz in Schönberg. Foto: © W. Greiffenberger.
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