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Bahnbilder 6. 3. 2010
Nicht vom Verein und seinen Aktivitäten, sondern von Bahnen in Hamburg gab es erstmals auf unseren Internet-Seiten einen Bildbericht "Bahnwinter 2010". Als am 6. 3. nach gut 20cm nächtlichem Neuschnee meist die Sonne schien, lockte es den VVM-Webmaster erneut zu den Bahnen hinaus. Diesmal waren vorwiegend die Außenstrecken der U1 das Ziel, natürlich nicht ohne Blick auf in der Nähe liegende Bahnen. Begleiten Sie den Webmaster durch eine Auswahl aus den Fotoergebnissen dieses Tages.
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Text und Fotos: © Walter Greiffenberger.
In Alsterdorf erreichte der Fotograf die U1 und machte ein erstes Bild vom einfahrenden Zug, den er gleich besteigen wird.
Mit Schnee und Kälte tut die S-Bahn sich meist schwer. So herrschte auch an diesem Sonnabendmorgen Chaos aus unbekannter Ursache auf der S1. Der in Ohlsdorf einlaufende Zug wird nicht - wie angezeigt - "geflügelt" werden, sondern als "Vollzug" zum Airport fahren, zu den bereits Richtung Poppenbüttel Wartenden werden sich weitere gesellen. Danach soll dann ein Zug nach Poppenbüttel bereitgestellt werden...
Parallel zum aus dem Betriebshof bereitgestellten Zug läuft der nächste aus der Innenstadt auf dem "falschen" Gleis ein. Entgegen der Beschilderung fährt er nicht nach Airport/Poppenbüttel weiter, sondern wird ausgesetzt.
Am Sonnabendmorgen um 8:54 Uhr ist viel los in Ohlsdorf, was auf eine bereits andauernde Betriebsstörung hindeutet. Der nach Poppenbüttel bereitgestellte Zug wird nun doch "geflügelt", erst dann dürfen die irritierten Fahrgäste einsteigen. Ob alle mit Ziel "Airport" ihren "Flieger" noch erreichen?
Kurzer Blick vom Ohlsdorfer S-Bahnsteig auf die U-Bahn, wo sich auf der Brücke über die Alsterdorfer Straße gerade 2 DT4 begegnet sind, beide auch mit geringer Verspätung.
Um 8:59 Uhr verlässt DT4 138 als 2. Zugteil Ohlsdorf Richtung Norderstedt Mitte. Gleichzeitig läuft von Norden eine S-Bahn ein. Wer genau hinschaut, erkennt, dass es ausnahmsweise ein Vollzug ist, es ist wohl der vor 10 Min. als Vollzug zum Airport gefahrene Zug.
Gleich 4 Züge fahren auf diesem Bild, U1 von und nach Norderstedt und S1 von und zum Airport. Der Zug vom Airport zeigt nicht wo er hinfährt, sondern noch das Ziel "Airport/Poppenbüttel" seiner vorigen Fahrt.
"Frisch gepudert" und in strahlendem Sonnenschein zeigt sich der Einschnitt nördlich U-Fuhlsbüttel. Auf Sonnenschein direkt im Anschluss an Schneefall muss man in Hamburg oft mehrere Jahre warten, meist bleibt der Himmel wolkenverhangen. Heute gibt es seltenes Glück für Fotografen.
Im Gegenlicht nähert sich ein Zug von Klein Borstel kommend der Brücke der Hummelsbütteler Landstraße. Frei von der Seite einsichtig sind in Hamburg fast keine Bahnstrecken, so dass Züge meist nur von Brücken und von Bahnsteigen fotografierbar sind.
Blick von der Brücke der Hummelsbütteler Landstraße auf U-Fuhlsbüttel und einen Richtung Norderstedt ausfahrenden DT4, hinten läuft Einheit 129. Nicht nur bei der DB, auch bei der HHA verfügt man nicht mehr über ausreichend Personal, um Schnee kurzfristig von den Bahnsteigen räumen zu können.
Ein weiterer Blick von der Brücke Kleekamp auf den Einschnitt nördlich U-Fuhlsbüttel.
Um 9:39 Uhr müht sich rechts ein einsamer Mitarbeiter damit ab, zumindest einen schmalen Streifen an der Bahnsteigkante U-Fuhlsbüttel vom Schnee zu befreien.
Blick von der Brücke Timmerloh nach Süden. Links des Zaunes verläuft die "künstlich renaturierte" Ochsenzoller Güterbahn. Der sich hier aufweitende Einschnitt gehörte einst zu den Weichen der Güter-Ladestelle Langenhorn. Mehrere tausend Kilometer Bahnen wurden - wie diese - seit der "Bahnreform" stillgelegt. Statt in Sonntagsreden "Güter gehören auf die Bahn" zu predigen, müssten Politiker die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so verändern, dass dies attraktiver als der LKW-Transport wird. Aber das wird die offenbar bis tief in die Ministerien eingedrungene Straßenlobby schon zu verhindern wissen.
Von Langenhorn Nord nähert sich ein von Ochsenzoll mit Fahrgästen einsetzender DT4 Kurzzug für den 5-Min Betrieb Ohlsdorf - Wandsbek Markt der Brücke Timmerloh. Rechts vom Zaun die ehemalige Güterbahn - Trasse.
Noch ein Blick von der Brücke Timmerloh südwärts. Man erkennt, dass die Güterbahn teils auf einem anderen Höhenniveau als die U-Bahn verlief.
Scheinbar in völliger Einsamkeit scheint die Station Langenhorn Nord auf dieser Tele-Aufnahme zu liegen, in die gerade ein Zug nach Norderstedt einfährt. Dabei verhindert lediglich der Bewuchs am Bahndamm die Sicht auf die umliegende Bebauung.
Ein windiger Schneeschauer hat vor wenigen Minuten auch den Bahnsteig Langenhorn Nord mit neuem Schnee versorgt, hier setzt gerade ein weiterer Kurzzug für den 5-Min Betrieb aus Ochsenzoll ein.
Wo ist das? DT4 143 hat vor etwa 1 Min. Norderstedt Mitte verlassen und wird gleich die Station Richtweg erreichen. Einzäunung und zunehmender Bewuchs machen es auch hier schwieriger, U-Bahnen zu fotografieren.
Von der Straßenbrücke "Buchenweg" ist dieser Blick auf die einsam durch die Landschaft der "künstlichen Stadt" Norderstadt verlaufende U1 möglich. An der tiefsten Stelle des Hintergrundes mag man in den Bäumen als kleinen weißen Fleck das verschneite Dach des Stationsgebäudes "Richtweg" erkennen.
Beim Blick in die Gegenrichtung naht DT4 222 aus Norderstedt Mitte, im Hintergrund erkennt man die dortige Bebauung.
Schnell noch ein Blick auf die Station Richtweg und den einfahrenden DT4, der den Fotografen wieder 2 Stationen stadteinwärts bringen wird. Leider konnte heute noch kein DT3 auf der U1 gesichtet werden, ein Indiz für eine eher entspannte Betriebslage trotz schwierigen Witterungsverhältnissen.
In Ochsenzoll hat gerade wieder heftiges Schneetreiben eingesetzt. Rechts fährt der eben verlassene Zug weiter Richtung Innenstadt.
Von der Fußgängerbrücke am Ende der Ochsenzoller Kehranlage bietet sich dieser Blick auf die die Ohechaussee unterfahrende U1-Strecke.
Direkt hinter der Fußgängerbrücke quert die U1 das Bächlein "Tarpenbek", im Hintergrund kann man einen DT4 erahnen. Während die Tarpenbek hier noch zu Hamburg gehört, ist das rechte Ufer bereits "ausländisches" Schleswig-Holstein.
Auch von der Brücke Ohechaussee bietet sich nordwärts ein schöner Blick auf die U1. 223 und ein weiterer DT4 fahren nach Norderstedt Mitte.
Ein paar Schritte weiter östlich präsentiert sich ein Zug der Gegenrichtung ebenso schön in frischem Schnee unter klarem blauen Himmel.
Das weite Areal der Kehranlage Ochsenzoll ist bis auf den nach Norderstedt entschwindenden DT4 verwaist, schon machen wieder ein paar Wölkchen der Sonne Konkurrenz.
Wer kennt diese schöne Backstein-Bogenbrücke? Sie ist so eingewachsen, dass man sie kaum fotografieren kann. Auch aus dem Zug zwischen Fuhlsbüttel und Klein Borstel bemerkt man sie und die unter ihr fließende Alster wegen der vielen Bäume kaum.
Auch auf der Alsterbrücke nun ein das Bild verschandelnder grüner Zaun und die "renaturierte" Güterbahn. Verkehrspolitischer Wahnsinn ohne Grenzen...?!
Glück gehabt! Unverhofft kam ein sonnabends eher seltener Güterzug auf der Güterumgehungsbahn unter der Hebebrandbrücke daher und bog in den 110°-Bogen Richtung Alsterdorf ein.
Von fast derselben Stelle ein Blick auf einen nach Ohlsdorf davoneilenden "474"er.
Die Brücke der Feuerbergstraße erlaubt einen Blick in das sonnabends stillliegende S-Bahn Werk Ohlsdorf und einen daneben nach Ohlsdorf einfahrenden S1-Zug. Wer genau hinschaut, wird auch einen "470" des "Historische S-Bahn Hamburg e. V." entdecken.
Auch über die tief eingeschnittene U1 führt die hier nur als Fußweg nutzbare Feuerbergstraße. Ein DT4 nähert sich von Ohlsdorf.
Voll im Gegenlicht liegt gegen 13 Uhr der lange U1-Bogen von der Feuerbergstraße nach U-Sengelmannstraße. Auf dem Gelände links, dem Dreieck zwischen U-, S- und Güterumgehungsbahn, ist der Betriebshof der Stadtbahn geplant, die hoffentlich bald überlastete und unter mangelndem Komfort leidende Busstrecken ablösen wird. Sparsamer und direkter elektrischer Antrieb statt üppigem fossilen Dieseldurst ist auch ein dringendes Gebot für eine Stadt, die sich glaubhaft "Umwelt-Hauptstadt" nennen lassen möchte und bislang nur über ein eher dürftiges Netz an U- und S-Bahnen verfügt und weiträumig nur mit Bussen erschlossen ist.
Zum anderen Ende der U1 gelangt man am schnellsten mit S1 und U3 über Barmbek, wo beim Umsteigen dieses Bild mit nach Kellinghusenstraße ausfahrender und von Wandsbek-Gartenstadt eintreffender U3 entstand. Rechts ist DT3 811 zu sehen, die bei diesen Fahrzeugen auch auf den Stirnseiten angebrachte Wagennummer erleichtert die Identifizierung auf Bildern erheblich.
Sonnabendlich ruhig geht es im verschneiten Betriebshof Farmsen zu.
Für die in Berne stadteinwärts Wartenden wird gleich der Gegenzug eintreffen.
Von der Berner Brücke blickt man auf das Ende des U-Bahn Versuchsgleises, das auf der Trasse der ehemaligen Farmsener Güterstrecke der "Elektrischen Kleinbahn Altrahlstedt - Volksdorf - Wohldorf" angelegt wurde. Obwohl seit 75 Jahren nicht mehr befahren, wird die weiterführende ehemalige Kleinbahntrasse noch immer vom Bewuchs freigehalten. Auch die erst lange nach Einstellung der Kleinbahn gebaute Brücke im Hintergrund hält die Trasse frei. Der Grund ist dem Berichterstatter nicht bekannt.
Fast nirgendwo in Hamburg gibt es seitlich freie Blicke auf Bahnstrecken. Auch dieser an der Station Meiendorfer Weg entstand erst vor Kurzem durch Abholzen des Bahndamms. Einen einsamen Baum hat man offenbar vergessen. Das wird aber nicht lange so bleiben, denn auf dem Gelände neben der Bahn soll bald ein Parkhaus entstehen. Als einzige U-Bahn Station hatte diese einst ein Dach mit Stahlbetonstützen. Bereits vor etlichen Jahren war jedoch ein Ersatz durch eine Stahlkonstruktion notwendig. Herrlich klarer, tiefblauer Winterhimmel über sonnigem Schnee, das ist wirklich nicht die Zugspitzbahn, sondern die Hamburger U-Bahn!
Auch um 15 Uhr ist der Bahnsteig in Großhansdorf noch nicht geräumt. Die Fahrgäste haben sich selbst einen "Trampelpfad" geschaffen. Als eine der folgenschwersten Fehlentscheidungen der HHA erwies es sich, statt den DT4 mit niedrigerer Fussbodenhöhe und mittig teilbar zur Bildung von 6-Wagen Zügen zu beschaffen, die Bahnsteige zu erhöhen. Schon lange hätte man so alle Stationen im 10-Min Grundtakt ohne Umbauten mit bahnsteighohen Einstiegen bedienen und die DT2/3 auf Verstärkerfahrten reduzieren können. So aber werden sich die Kunden noch über Jahrzehnte über "Teilerhöhungen", hohe Einstiegsstufen und lange Wege zu abseits haltenden Kurzzügen ärgern dürfen. Nicht nur in Großhansdorf liegt die "Teilerhöhung" abseits der Überdachung und ist bei nicht vom Schnee befreiten Bahnsteig unbenutzbar.
Ein Blick von der Brücke "Hagener Alle" auf einen auf der eingleisigen Strecke von Ahrensburg West nach Ahrensburg Ost fahrenden DT4.
Hoher Zaun, Bäume und Buschwerk machen auch in ländlicher Umgebung einen Blick auf die Bahn schwierig. Der schwenkbare Bildschirm der Kamera erlaubte so ungefähr zu ahnen, was am langen Arm über den Zaun gehalten aufzunehmen wäre - der Rest war eher Glücksache. Der DT4 nähert sich von Ahrensburg Ost kommend Ahrensburg West.
Weder das Unterwerk noch die Eisenbahnbrücke bei Ahrensburg West glänzen durch architektonische Schönheit. Interessant aber, dass die Widerlager noch mindestens eine weitere Brücke zulassen würden - wie selbstverständlich auch das bis heute nicht gebaute 2. U-Bahn Gleis.
Den beschrankten Fußgänger-Überweg bei Ahrensburg West hat gerade RB 21372 nach Ahrensburg mit etwa 8 Min Verspätung passiert, es ist der erste Wintereinsatz der neuen Doppelstockwagen, aber wohl eher nicht der Verspätungsgrund, denn die in Görlitz entwickelten Doppelstockwagen gelten als sehr robust und auch winterlichen Bedingungen gewachsen.
Obwohl eine Absenkung des Tragseils bis auf Fahrdrahthöhe notwendig wurde, blieb die Fußgängerbrücke gegenüber U-Ahrensburg West bei der Elektrifizierung der Lübecker Bahn erhalten und kann weiter als Foto-Standort genutzt werden. Diesel ICE 36 aus Kopenhagen kommt nur ca. 3 Min. zu spät daher und überquert gleich die U1.
Aus Hamburg kommt im aufgewirbelten Schnee RB 21324 mit einer nicht genau identifizierbaren 112 nach Bad Oldesloe daher. Auch dieser Zug ist rund 8 Min. verspätet und lässt seine Benutzer um die Abschlüsse bangen.
RB 21375 entschwindet Richtung Hamburg. Warum auch sie in Ahrensburg rund 2 Min. zu spät startete, ist nicht nachvollziehbar. Hier erkennt man gut die Sonderkonstruktion der Fahrleitung im Brückenbereich.
Um 16:32 Uhr steht die Sonne schon tief und mit einem letzten Bild des in Ahrensburg West einfahrenden Zuges für die Heimfahrt hat dieser Fototag eine Fülle nur sehr selten im Bereich Hamburg möglicher Bilder gebracht.
Einen kleinen "Nachschlag" vom 7. 3. gibt es auch noch, mit einem Umweg über den "Ostring" sollte der vormittags günstigere Sonnenstand am Kuhmühlenteich genutzt werden. Hier verlässt ein DT3 auf der U3 Uhlandstraße Richtung Mundsburg.
Der "Nachschuss" über den noch zugefrorenen Kuhmühlenteich zeigt, dass das viele "Grün" der Hansestadt auch ohne Blätter Bahnen oft verdeckt.
Auch bei leichtem Gegenlicht musste der DT3 auf der Brücke mitsamt Vogelwelt am Wasserloch, Gertrudenkirche und bizarr zerrissenen Wolken bildlich festgehalten werden.
Auch als Ganzes lässt sich die schöne genietete Brücke über den Kuhmühlenteich ablichten. Das unten liegende Tragwerk behindert die Sicht auf den Zug kaum.
Von der Straßenbrücke Wartenau ergibt sich eine weitere schöne Perspektive, aber der "Puderzucker" des Vortages ist bereits wieder von den Bäumen verschwunden und auch die Sonne tut sich schwer.
Die Arbeit im Aumühler Bahnmuseum ruft, aber ein Blick auf einen nicht identifizierbaren "472" der 2. Bauserie auf der S21 und den "schlafenden" 648 331 der RB 20 im Bahnhof Aumühle muss noch sein. Ungeeignete Infrastruktur und Fahrzeuge zwingen hier jeden, der es irgendwie kann, auf die Autobahn. Weitere Schneebilder kann der VVM-Webmaster Ihnen hoffentlich erst mal ersparen. Ach ja, haben Sie sich bereits den vorangegangenen Bildbericht "Bahnwinter-2010" angeschaut?
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