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Studienfahrt Gotha am 20.4.2013
VVM-Studienfahrten sind in der Regel öffentlich, d. h. jeder, der Interesse daran hat,
kann gerne daran teilnehmen. Infos zu aktuellen Fahrten finden Sie unter
Termine.
Die VVM-Studienfahrt am 20. April 2013 führte zur Straßenbahn Gotha und zur Thüringerwaldbahn.
Einen Bericht von dieser Fahrt finden Sie in den
Hamburger Nahverkehrsnachrichten
2/2013.
Fotos: © Rolf König und Walter Greiffenberger, Text: Walter Greiffenberger
Erfreulich unproblematisch war die Bahnanreise. Sicherheitshalber erfolgte diese aber auch einen Zug früher, um den nur alle 2 Stunden von Göttingen ostwärts fahrenden RE auch sicher zu erreichen. In die lauten und engen Siemens-VT612 mit ihren ziemlich kleinen Fenstern steigt man ungern ein und gerne wieder aus. Immerhin scheint die Neigetechnik nach jahrelangen Problemen nun leidlich zu funktionieren, so dass das Ziel pünktlich erreicht wurde.
Wie immer gab es einen kleinen Zeitpuffer, der erste Einblicke in den Planbetrieb erlaubte. Wer länger nicht vor Ort war, war erstaunt über die Veränderungen vor dem Bahnhof. Die Tram-Wendeschleife vor dem Bahnhof war 2007 einer überdimensioniert wirkenden ÖPNV-Anlage gewichen, über deren Gestaltung und Zweckmäßigkeit man wohl geteilter Meinung sein kann. Vor Sonne schützt das schmale, hohe Dach hier überhaupt nicht, bei Regen dürfte es kaum besser sein. Das heutige Netz besteht aus der Thüringerwaldbahn Gotha Hbf. - Tabarz (Linie 4) und 3 eher kurzen Abzweigen. Die Waldbahn besitzt im ländlichen Bereich einen Abzweig nach Waltershausen Bf. (Linie 6). Am westlichen Stadtrand von Gotha gibt es einen nur wenige hundert Meter langen Abzweig, der zusammen mit dem dort auf der "grünen Wiese" Anfang der 2000er Jahre neu gebauten Kreiskrankenhaus in Betrieb ging. In der Innenstadt gibt es einen weiteren kurzen Abzweig zum Ostbahnhof.
Alle Abzweige sind mit Gleisdreiecken angeschlossen, womit innerstädtisch die 3 Linien 1 - Hbf. - Krankenhaus, 2 - Hbf. - Ostbahnhof und 3 Ostbahnhof - Wagenhalle möglich sind. Letztere verkehrt aber lediglich mit einzelnen Fahrten am Werktagmorgen. Ursprüglich befuhr die Linie 3 einen kurzen Abzweig zum Friedhof von der Linie 2, dieser wurde 1985 auf SEV umgestellt, der später in einer Buslinie aufging. Bei der Waldbahn gibt es inzwischen nur noch einen Kurs, der einen Umweg zur Bedienung des Krankenhauses fährt. KT4D 311 begegnet uns hier am Hbf. bereit zur Fahrt zum Krankenhaus, gefolgt von einem weiteren KT4D als Linie 4 nach Tabarz. Während letzterer die "offizielle" Gothaer Farbgebung blau-gelb besitzt, verrät der Anstrich des 311 noch seine Erfurter Herkunft, wie es auch einige weitere Wagen noch tun. Foto: © W. Greiffenberger.
Schon bald darauf treffen die für uns vorgesehnen ersten Museumsfahrzeuge ein. Die Fahrzeugvielfalt an Museums- und Betriebsfahrzeugen ist für diesen kleinen Betrieb beachtenswert und sorgt für ein umfangreiches Bildangebot auf dieser Fotoseite. Die in Westdeutschland manchmal als "Zwei Zimmer mit Küche" bezeichneten Gelenkwagen aus 2 Zweiachsern mit eingehängtem Mittelteil bewährten sich dort wegen ihrer schlechten Laufeigenschaften meist nicht. In der DDR bescherte die hohe Fahrgastkapazität dieser Bauart dagegen weite Verbreitung und ein deutlich längeres Leben. In der jungen DDR stellte lediglich die Waggonfabrik Gotha Straßenbahnen her. Noch heute demonstriert G4-65 Wagen 215, Baujahr 1967 - da waren die Hamburger VG bereits ausgemustert -, allen, die noch den Hamburger VG erlebt haben, dass die Ostdeutschen ein Fahrzeug mit deutlich besseren Laufeigenschaften zur Verfügung hatten. In Gotha waren 16 dieser Wagen bis zuletzt 1994 im Einsatz. Weitere Neuentwicklungen gab es in der DDR nicht mehr, im Rahmen der sozialistischen Planwirtschaft fiel die Produktion von Straßenbahnen der Tschechoslowakei zu. Foto: © W. Greiffenberger.
Ebenfalls vor der Kulisse des Waldbahnhotels am Hbf naht der ET55 Nr. 39, Baujahr 1956. Er besitzt zwar noch die kantigen LOWA-Plattformen, aber bereits die Fenster des späteren ET57. Die nur 5 Fahrzeuge des Typs ET55 wurden nur in ihrer Geburtsstadt Gotha eingesetzt. Gewisse Ähnlichkeiten mit dem Kriegs-Straßenbahnwagen KSW sind sicher kein Zufall. Der Prototypzug der Nachfolgebauart ET/EB57 kam ebenfalls nach Gotha und ist als Museumszug 43+93 erhalten, nach Fristablauf derzeit aber nicht betriebsfähig. Im Gegensatz zum noch heute als Zweirichtungswagen erhaltenen 39 wurden 43+93 allerdings zu Einrichtungswagen umgebaut. Foto: © W. Greiffenberger.
Bereits die Stadt verlassen haben wir nun an der Haltestelle Boxberg. Seit der "Wende" wurde die Infrastruktur nahezu komplett erneuert und modernisiert. Die ab der Stadtgrenze eingleisige Waldbahn ist komplett signalgesichert und Inselbahnsteige werden wegen der fast nur noch vorhandenen Einrichtungswagen im Linksverkehr bedient. Die Stadtwagen waren lange Zeit blau/weiß, die Überlandwagen dagegen gelb/weiß lackiert. Wie in Hamburg begann der elektrische Straßenbahnbetrieb in Gotha 1894, nur gab es dort keinen Pferdebahn-Vorgänger. Noch vor dem ersten Weltkrieg plante man ein umfangreiches Netz an Überlandstrecken und begann als erstes den Bau Richtung Tabarz. Krieg, Inflation und wirtschaftliche Schwierigkeiten führten aber dazu, dass die Waldbahn nach Tabarz mitsamt Abzweig zum Bf. Waltershausen erst 1929 in Betrieb genommen werden konnte. Alle anderen Strecken blieben unrealisiert. Foto: © W. Greiffenberger.
Am Bahnhof Reinhardsbrunn haben die historischen Wagen Kreuzung mit KT4D 302 als Planwagen der Linie 4. Nachdem der Altbestand an Betriebsfahrzeugen nach der Wende bis 1994 Gebrauchtwagen aus Mannheim und Bochum gewichen war, bot sich ab Ende der 1990er Jahre die Übernahme von noch recht jungen KT4D aus Erfurt an. Diese verdrängten nach Modernisierung die ehemals westdeutschen Düwag-Sechsachser wieder. Die Bochumer Zweirichtungswagen verschwanden bis 2006 und von den Mannheimer Einrichtungswagen war bei unserem Besuch nur noch 442 betriebsfähig, aber nicht mehr im Planeinsatz. 302 wurde 1981 für Erfurt gebaut und kam in Gotha 1999 nach Modernisierung in Betrieb. Foto: © W. Greiffenberger.
Bei der Marienglashöhle ist der erste Fahrtabschnitt bereits zu Ende - noch kurze Gelegenheit zu Innenaufnahmen. G4-65 Nr. 215 hatte wie die anderen zuletzt gelieferten Wagen der Serie die Überland-Bestuhlung, auffällig die dennoch vielen günstig angeordneten Griffstangen für stehende Fahrgäste. Die Stadtwagen hatten nur eine 1+1 Sitzanordnung. Etwas gewöhnungsbedürftig wirkt die hellgrüne Deckenverkleidung. Foto: © W. Greiffenberger.
Im Führerstand des 215 sticht das Trabant-Lenkrad zur Betätigung des Fahrschalters hervor. Inzwischen teilte uns ein Leser mit, dass das Lenkrad der Ausführung für den Wartburg 311 entspricht, vielen Dank! Foto: © W. Greiffenberger.
Der Zweirichtungs-Stadtwagen 39 zeigt dem entsprechende Abteilanordnung der Sitze in vergleichbarer Ausführung wie der Gelenkwagen. Stehenden Fahrgästen werden aber nur eher dürftige Festhaltemöglichkeiten geboten. Foto: © W. Greiffenberger.
Im Führerstand des 39 geht es konventioneller zu als im 215. Foto: © W. Greiffenberger.
An der Marienglashöhle müssen wir uns von den ersten Fahrzeugen des heutigen Tages bereits wieder verabschieden. Foto: © R. König.
Die Marienglashöhle ist ein ehemaliges Bergwerk, in dem bis 1903 Gips abgebaut wurde, der dort auch in kristalliner Form vorkam. Diese Kristalle wurden zu Kunstwerken wie Marienfiguren verarbeitet, woher der heutige Name stammt. Neben der Kristallgrotte gibt es Bergbaugeräte und Informationen zu den verschiedenen Gesteinsschichten zu sehen. Foto: © R. König.
Nach dem Höhlenbesuch reisen bereits die nächsten Museumsfahrzeuge durch die schöne Landschaft an. Der historische Waldbahnzug 56+82+101 gehört zur Erstausstattung der 1929 eröffneten Waldbahn, die Güterlore 101 war ursprünglich ein offener Gepäckanhänger. Bereits seit 1979 ist der Zug als Traditionszug unterwegs. Foto: © R. König.
Der 28 m lange Zug wartet an der Haltestelle Marienglashöhle auf seine Fahrgäste. Im Gegensatz zu den blauen Stadtwagen ist der Rumpf der Überlandwagen gelb. Foto: © R. König.
Kurz vor Abfahrt noch ein Bild von vorne auf den historischen Waldbahnzug. Foto: © W. Greiffenberger.
Recht konventionell schaut der Führerstand von Wagen 56 aus. Etwas rätselhaft wirken allerdings die Bedienelemente der Motorgruppenwalze. Interessant, dass die Gothaer Waggonfabrik bereits 1928 die etwas eigenwillig wirkende Frontscheibe mit dem Knick in der Unterkante zur Aufnahme der Scheibenwischerwelle verwendete, wie sie viele Fahrzeuge bis hin zum G4-65 erhielten. Foto: © W. Greiffenberger.
Nicht ganz einfach war es in der Endstelle Tabarz, eine Fotoposition zu finden, an der nicht irgendeiner der Masten des Signal-und Schilderwaldes direkt vor den Wagen die Ansicht verunzierte. So gerade eben zwischen 2 Schildern gelang es dann doch noch. Wagen 505 kam zusammen mit 508, 521 und 522 2011 aus Mannheim. Es sind ehemalige DÜWAG-Sechsacher mit Baujahr 1962-64, die 1991/1992 Niederflur-Mittelteile erhalten hatten. Sie behielten in Gotha ihre Wagennummern. Bis zu unserem Besuch war neben 505 nur 522 in Betrieb gegangen, dem wir noch begegnen werden. Foto: © W. Greiffenberger.
Bei der Abfahrt gelang es dann noch 505 unverstellt und doch mit etwas Blick auf die Umgebung und die Schleifeneinfahrt abzulichten. Foto: © W. Greiffenberger.
Nach der Abfahrt des 505 war dann der Blick frei auf den historischen Waldbahnzug in der Endstelle Tabarz. Foto: © W. Greiffenberger.
Während der Fahrt gab ein freundlicher älterer Herr zahlreiche Informationen und Anekdoten zur Waldbahn und ihrer Umgebung über die Lautsprecheranlage zum Besten. Foto: © R. König.
An der Haltestelle Marienglashöhle haben wir den 505 wieder eingeholt, der dort mit uns die Kreuzung mit KT4D 302 abwarten musste. Dieser war uns bereits zuvor in Reinhardsbrunn begegnet. Foto: © R. König.
Gutes Reaktionsvermögen bewies unser Reiseleiter, als es ihm gelang, kurz vor dem Gleisdreieck Waltershausen, wo die Waldbahn wieder von der Parallelführung zur Eisenbahn abrückt, den planmäßigen "Walfisch" der Baureihe 641 durch das Fenster fotografisch festzuhalten. Um die Eisenbahnlinie ist es nicht gut bestellt. Nach dem Krieg mussten die Schienen des Abschnitts Friedrichroda - Georgenthal an die Sowjets abgegeben werden. Der aufwändige Kreuzungsbahnhof bot Anschluss an die Linie Gotha - Gräfenroda, die erst kürzlich trotz Modernisierung ihren Personenverkehr verlor und nach Tambach-Dietharz, auf deren Gleisresten die IG Hirzbergbahn museale Aktivitäten betreibt. Das fehlende Gleis wurde nie wieder aufgebaut, so dass nur die Stichstrecke Fröttstedt - Friedrichroda verblieb, deren Halte meist auch in der Nähe von Waldbahnhaltestellen liegen. Das große Empfangsgebäude des einstigen Ausflugsbahnhofs Reinhardsbrunn verfällt immer rascher und zum Jahresende droht das Ende des Personenverkehrs, womit die Strecke dann keinen Verkehr mehr aufweisen würde. Foto: © R. König.
Umfangreich sind die Gleisanlagen der Haltestelle Gleisdreieck, die in den 3 möglichen Fahrtrichtungen jeweils Inselbahnsteige besitzt. Die Relation Tabarz - Waltershausen wird zwar von unserem Sonderzug, planmäß aber nicht befahren. Durchgehende Fahrten von Waltershausen nach Gotha gibt es nicht mehr und auf dem Abzweig reicht ein Pendelwagen. Hierfür wurden die 1990 gebauten Wagen 316 und 317 (2006 ex Erfurt 242/243) mit einem zweiten Führerstand versehen. Da alle Haltestellen der Linie Bahnsteige auf derselben Gleisseite besitzen, benötigen sie nur auf einer Seite Türen. Foto: © R. König.
In der Scheife Waltershausen Bf. gelang ein schönes Bild des Waldbahnzuges vor einer imposanten Backsteinkulisse. Foto: © W. Greiffenberger.
Hochbetrieb in der Schleife Waltershausen Bf. Während der Waldbahnzug noch an der vorigen Bildposition wartet, macht sich G4-65 215 inzwischen als "Hochzeitsbahn" auf die Reise. Planwagen 316 kehrt an der Haltestelle und benutzt die Schleife nicht. Foto: © R. König.
Am Hbf. endet die Fahrt mit dem Waldbahnzug - schnell noch ein Bild vom Inneren des Triebwagens. Foto: © W. Greiffenberger.
Vor dem Hbf. verabschiedet sich der Waldbahnzug von den Fotografen. Das nach Kiegsschäden nur notdürftig instandgesetzte Gebäude ist inzwischen ein Problemfall für die Stadt. Es wurde von der DB privatisiert und steht heute im Eigentum eines undurchschaubaren russischen Firmengeflechts, statt zugesagter Renovierungsarbeiten findet weiterer Verfall statt. Selbst die DB ist dort inzwischen ausgezogen - das "Reisezentrum" befindet sich heute in der Straßenbahn- und Busanlage weiter rechts. Foto: © R. König.
Wer nicht am Mittagessen teilnimmt, hat Zeit für eigene Erkundungen. Hier kommt Wagen 319 bei der Einfahrt in die ÖPNV-Anlage am Hbf. daher. Die gelbe Farbe trügt, es ist keine Post-Straßenbahn. Warum dieser Wagen diese Farbe trägt, haben wir nicht herausgefunden. Er kam zusammen mit den schon erwähnten 316 und 317 am 3.5.2006 aus Erfurt und nach Modernisierung in Gotha in Betrieb. Nach den Wagen 301-306 mit Baujahr 1981/82, die Ihre Nummern behielten und nach Modernisierung noch vor der Jahrhundertwende in Gotha in Betrieb gingen, kamen später nur noch Wagen des Baujahrs 1990, die neue Nummern ab 307 erhielten. 2001 kamen 307-312 ex Erfurt 536, 538, 539, ???, 548,552. Der 2005 verunfallte 310 wurde verschrottet und 2007 durch Erfurt 537 wieder mit Nummer 310 ersetzt. Am 10.1.2006 folgten 313-315 ex Erfurt 545, 541 und 553. 316...319 hatten wir schon vorgestellt. Die 318 wurde nicht an einen KT4D vergeben, da diese Nummer von einem Ende 2011 verschrotteten DÜWAG Sechsachser belegt war. Foto: © W. Greiffenberger.
Leider fand der Berichterstatter das Gelände der IG Hirzbergbahn e. V., die im Gothaer Rundlokschuppen Museumsfahrzeuge untergebracht hat, nur verschlossen vor. Ob diese beiden in der Nähe hinter dem Wasserhaus des Betriebswerks stehenden sechsachsigen Preußen etwas damit zu tun haben, ist nicht bekannt. Auf der - allerdings nicht sonderlich aktuellen - Internetseite des Vereins gibt es keine Hinweise darauf und auch kein Verzeichnis der Normalspurfahrzeuge. Da der Verein sich jedoch der lokalen Eisenbahngeschichte verschrieben hat und die Mitropa jahrzehntelang ihre Speise- und Schlafwagen in ihrem Gothaer Werk unterhielt, ist das durchaus möglich. Bei dem hinteren Wagen handelt es sich offenbar um einen zum Bahndienstwagen umgebauten ehemaligen Speisewagen aus der Zeit kurz vor dem ersten Weltkrieg. Er enthält im inneren keinerlei historisches Material mehr, auch ist das Dach in Teilbereichen bereits eingefallen. Sonst ist dem Berichterstatter zu dem Fahrzeug nichts weiter bekannt. Zum vorderen Fahrzeug gibt es konkretere Vermutungen: Der Schlafwagen aus dem gleichen Zeitraum wurde nach dem 2. Weltkrieg in der DDR gründlich modernisiert, so dass kaum preußische Details verblieben. Wahrscheinlich ist es der Wagen, der nach der Wende einige Zeit in der ehemaligen Posthalle Ludwigslust untergestellt war, damals noch ohne Vandalismusschäden. Er soll um 1960 aus dem Betrieb ausgeschieden sein und bis zur Wende in einem Ostsee-Kinderheim weitergenutzt worden sein. Die weiteren Wege nach Verlassen der Posthalle sind uns nicht bekannt. Da das Dach des Schlafwagens noch dicht zu halten scheint, wäre zumindest seine Rettung ein sinnvolles Ziel, er dürfte der letzte noch vorhandene Vertreter seiner Art sein. Foto: © W. Greiffenberger.
Nach der Mittagspause geht es mit dem ehemaligen Mannheimer 522 weiter, der sein letztes Farbschema aus Mannheim behielt und eine weitere Anstrichvariante in das Gothaer Stadtbild brachte - hier an der planmäßig nicht bedienten Haltestelle vor dem Waldbahnhotel. Foto: © R. König.
Um Wagen 522 vor dieser herrlichen Backsteinkulisse abzulichten, musste die extremste Weitwinkel-Einstellung der Knipskiste herhalten, die arg schräg verlaufenden Linien an den Bildrändern zeugen davon. Foto: © W. Greiffenberger.
In der Schleife der kurzen Neubaustrecke zum Kreiskrankenhaus sehen wir hier Wagen 306. Das Interesse kommerzieller Werber an den Werbeflächen scheint nicht so riesig zu sein, so dass einige Wagen Eigenwerbung besitzen, die ohne übergeklebte Fenster auskommt. Foto: © W. Greiffenberger.
Für einen Rundgang durch den am westlichen Stadtrand gelegenen Betriebshof gab es nur wenig Zeit, eigentlich war hier auch nur Umsteigen in einen KT4D angesagt, da die Achtachser die steile Strecke zum Ostbahnhof nicht befahren dürfen. Partywagen 111 kam erst 2012 aus Gera. Das 1985 gebaute Fahrzeug soll ursprünglich aus Berlin stammen, was angesichts der dortigen Normalspur etwas verwundert. Statt der ursprünglichen Falttüren besitzt er Außenschwingtüren, die 2. Tür fehlt ganz. Foto: © W. Greiffenberger.
Im Betriebshof findet man manch eigenwilliges Arbeitsfahrzeug. Zu den offenbar in eigener Werkstatt gebauten Drehschemeln 117 und 118, die wahrscheinlich Schienentransporten dienten, haben wir im Internet keine weiteren Informationen gefunden. Foto: © W. Greiffenberger.
Auch welchem Zweck diese sterblichen Überreste eines Waldbahn-Triebwagens aus der Anfangszeit gedient haben könnten, blieb uns unklar. Im Hintergrund der noch nicht in Betrieb genommene Mannheimer Achtachser 521. Foto: © W. Greiffenberger.
Wagen 301 mit Eigenwerbung soll uns gleich den noch nicht bereisten Streckenabschnitt zum Ostbahnhof zeigen. Links der noch nicht in Betrieb gesetzte Mannheimer 521. Ganz links ein KT4D-Hinterteil mit der Wagennummer 310. Ob es die demontierte Zweitbesetzung dieser Nummer ist oder doch noch Reste der nach Unfall als verschrottet gemeldeten Erstbesetzung als Ersatzteilspender vorhanden sind, wissen wir derzeit nicht. Foto: © R. König.
Schon auf der Rückfahrt vom Ostbahnhof auf dem verbliebenen eingleisigen Streckenstück befindet sich Wagen 301 jetzt. Hier wichen Altbauten moderner Allerweltsarchitektur und eigentlich nur die Tram verrät, dass wir uns hier in Gotha befinden. Foto: © W. Greiffenberger.
Nur wenige Meter weiter - im Hintergrund ist noch der Neubau des vorigen Bildes zu erkennen - befinden wir uns jetzt im steilsten Abschitt des Netzes. Noch kündet das schieferverkleidete Haus davon, dass wir hier in Thüringen sein könnten, der desolate Zustand deutet an, dass das bald vorbei sein könnte. Foto: © W. Greiffenberger.
Am Hbf. noch ein letzter Blick auf die ÖPNV-Anlage. Die Dachkanten tragen schwer lesbare Inschriften, hier steht: DENN MAN REIST DOCH WAHRLICH NICHT, UM AUF JEDER STATION EINERLEI ZU SEHEN. Bei der grauen Kiste hinter Wagen 301 handelt es sich um das "Reisezentrum" der DB. Foto: © R. König.
Auch die Rückfahrt mit der Eisenbahn verlief unspektakulär, nur dass der Zeitvorteil der Fernverkehrsgruppe wegen Verspätung gegenüber der pünktlichen Nahverkehrsgruppe geringer war als erwartet.
Im Herbst geht es am 26. Oktober 2013 wieder westwärts zum westlichsten deutschen Straßenbahnbetrieb - nach Krefeld, siehe unter Termine.
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